Vietnam
Asien
Vietnam
Sampanboot und Schnellboot auf dem Mekong
waren die Fortbewegungsmittel sowie das Fahrrad und Autos mit privaten
Fahrer vermittelten abwechslungsreiche Ein- und Ausblicke.
Vietnam:
ein Land dazwischen. Zwischen Bergen und Meer, zwischen China und
Indien, zwischen Kommunismus und Marktwirtschaft, Gestern und Morgen.
Doch
gerade die Zwischentöne machen die Faszination aus. Es ist nicht leicht
einzuordnen, das Land am Südchinesischen Meer. Seit Jahrhunderten
bildet es einen Schmelztiegel der unterschiedlichsten Religionen und
Kulturen, seit 50 Jahren auch der verschiedenen politischen und
wirtschaftlichen Systeme.
Der
Norden rund um den Roten Fluss steht seit tausend Jahren unter
chinesischem Einfluss, hier setzten sich Buddhismus und Konfuzianismus
durch. Im Süden hingegen, rund um das breite Delta des Mekong, ist das
indische Erbe vorherrschend, hinduistische und muslimische Gläubige sind
häufiger anzutreffen. Die Grenze und Wetterscheide zwischen dem
subtropischen Norden und dem tropischen Süden bildet der Wolkenpass
zwischen Hue und Da Nang. Hier begannen die Franzosen die
Kolonialisierung des Landes, noch heute erkennbar an Prachtbauten aus
dem 19. Jh. in Hanoi - und am lateinischen Alphabet.
Essen & Trinken
Drei
Komponenten gehören zu jedem Essen in Vietnam: die Fischsauce Nuoc mam,
frische Kräuter und Geselligkeit. Meist - aber nicht immer - ergänzt
durch Reis in verschiedensten Variationen, frisches Gemüse und
gedünstete oder kurz gebratene Fleisch- oder Fischstücke.
Nationalgericht
Nummer eins ist Nudelsuppe, die oft die erste Mahlzeit des Tages
bildet. Zur Wahl stehen weiße Reisnudeln oder gelbe Weizennudeln, die
gekocht mit Kräutern und etwas Fleisch in eine Schale gehäuft und mit
heißer Fleischbrühe übergossen werden. Reminiszenz an die französische
Kolonialherrschaft sind die kleinen Baguettebrote, die dazu gereicht
werden, und die rohen Blattsalate, die im chinesischen Kulturkreis
vollkommen unbekannt sind.
Würze
gibt allen Gerichten die Fischsauce Nuoc mam, ein vergorener Sud aus
gesalzenen Fischen, der mit Essig, Zitronensaft und Gewürzen zu einer
essbaren Tunke verlängert wird. Ebenso wenig fehlen dürfen grüne Kräuter
wie Minze, Koriander, Zitronengras und Petersilie, die auch in
Marinaden Fisch und Fleisch Geschmack verleihen. Neben Krabben, Fisch,
Hühner- und Rindfleisch gehören Frosch-, Hunde- und Schneckenfleisch zu
den Spezialitäten der vietnamesischen Küche - wer darauf verzichten
möchte, sollte die vegetarischen Tofu-Gerichte probieren. Zu hohen
Feiertagen werden süß oder herzhaft gefüllte Klebreiskuchen, Banh chung
und Banh deo, gereicht; auch der Bohnenkuchen Banh dau xanh aus
Mungobohnen ist eine zuckersüße und klebrige Angelegenheit.
Um
nach solch süßer Verführung seinen Durst zu löschen, empfehlen sich das
Nationalgetränk Tee, Zitronenlimonade, Soda chanh, erfrischende
Kokosmilch - vor allem im Süden -, oder die einheimischen Biere, die
leichter sind als deutscher Gerstensaft.
Aktivitäten
Auch
wenn sich Vietnam langsam dem Tourismus öffnet, darf man in den
allermeisten Regionen keine Urlaubsinfrastruktur erwarten, wie sie an
vielen Küsten des Mittelmeeres oder der Karibik mittlerweile Standard
ist.
Das
Land ist noch wie vor ein Ziel von Gruppen- oder Individualreisenden.
Entsprechende Reiseveranstalter haben sich bereits auf Fahrrad- oder
Tauchreisen in Vietnam spezialisiert und die einzigartige Landschaft
gibt ihnen Recht. Gerade das Fahrrad ist das ideale Gefährt, um Land und
Leute in ihrer eigenen Geschwindigkeit kennen zu lernen. Ob man
gemütlich an den Reisfeldern in der Ebene von Hoi An vorbeiradelt oder
die Höhen des Wolkenpasses erklimmt - überall belohnt die Aussicht die
Mühen.
Unterwasserfreunde
werden vom Korallenreichtum zwischen dem Festland bei Nha Trang und den
vorgelagerten Inseln begeistert sein, mehr als 250 verschiedene
Fischarten und andere Meeresbewohner haben hier ihre Heimat. Auch für
(Über-)Wassersportler hält der Stadtstrand des Hafenstädtchens ein
breites Angebot an Aktivitäten wie Wasserskifahren, Windsurfen, Jetski,
Segeln und Parasailing bereit.
Zunehmend
wird das Grün der Reisfelder vom exklusiven Grün der Golfplätze
übertrumpft: In immer mehr Städten entstehen exquisite Anlagen, die das
Einputten in der exotischen Umgebung zu einem besonderen Erlebnis
machen.
Keine
Frage - wer in Vietnam Nachtleben westlicher Prägung sucht, wird in
Ho-Chi-Minh-Stadt fündig. Die quirlige Metropole im Süden des Landes
beherbergt mittlerweile zahlreiche Clubs und Discotheken, in denen sich
die Gewinner des wirtschaftlichen Aufschwungs vergnügen.
Große
Hotels wie das Rex Hotel veranstalten regelmäßig Tanzabende oder Shows
mit traditioneller vietnamesischer Musik, und das Stadttheater
präsentiert ein abwechslungsreiches Programm mit Konzerten,
Ballettabenden oder Revuen. Vietnamesischen Zirkus und Marionettenspiel
kann man im Hoa-Binh-Theater erleben, anschließend mutiert der Saal zur
Disco und zu internationalen Hits kann die Nacht zum Tag gemacht werden.
Doch
auch die Hauptstadt im Norden, Hanoi, verfügt über verschiedene Stätten
für gepflegte Abendunterhaltung. Das Stadttheater im prächtigen
Kolonialbau der ehemaligen Oper bietet wechselnde Aufführungen von
Ballett bis Konzert, der Zirkus Rap Xiec präsentiert jeden Abend
halsbrecherische Akrobaten und seit kurzem bietet ein Jazzclub täglich
ab 20 Uhr Live-Musik von Dixie bis Free Jazz.
Weit
verbreitet sind Karaoke-Bars und -Clubs nach asiatischem Muster, in
denen jeder sein Glück als Sänger versuchen darf. Fast 1.000 Jahre alt
ist die Tradition des Wasserpuppentheaters. Aus dem 11. Jh. stammen
Reiseberichte über solche Vorführungen an den Adelshöfen, später wurden
die buntbemalten Holzpuppen vor allem bei religiösen Festen zu Wasser
gelassen. Heute finden die besten Vorstellungen in Hanoi statt, dabei
stehen die Puppenspieler hüfthoch hinter einer Bambuswand im Wasser und
führen die Puppen an langen Stäben unter der Wasseroberfläche. Sie
zeigen kurze Szenen aus Legenden oder dem ländlichen Leben, bei denen es
meist recht lustig zugeht
Beste Reisezeit für Vietnam
Die
beste Reisezeit für die einzelnen Regionen Vietnams ist von den
jeweiligen Regenzeiten abhängig, die wegen ihrer heftigen Niederschläge
und der hohen Luftfeuchtigkeit gemieden werden sollten. Beachten Sie
auch das Tet-Fest Ende Januar/Anfang Februar. Dann schließen im ganzen
Land viele Geschäfte, Hotels und Sehenswürdigkeiten und die
Transportmittel sind überfüllt, da viele Vietnamesen zu ihren Familien
fahren.
Berge im Norden und Nordwesten (Sapa, Bac Ha, Ha Giang)
Die
beste Zeit, den Norden (z.B. Ha Giang) zu besuchen, ist die Trockenzeit
von Oktober bis April, obwohl es hier im Dezember und Januar sehr kalt
werden kann. Während der Regenzeit (Mai bis September) sollte man von
Reisen nach Ha Giang Abstand nehmen.
Die
besten Bedingungen für Reisen nach Sapa und dem Nordwesten findet man
von September bis November und von März bis Mai. Die Tagestemperaturen
liegen dann zwischen 15 und 28 °C, Nachttemperaturen zwischen 10 und 18
°C. Wandern und Radfahren sind hier zwar ganzjährig möglich, allerdings
kann der Winter recht kühl sein und der Sommer eher feucht.
Norden (Hanoi, Mai Chau, Cuc Phuong, Ninh Binh, Halong Bay)
Die
angenehmste Reisezeit für den Norden sind die Monate Oktober bis April.
Dann ist es trockener und kühler als während der feucht-heißen Zeit im
Sommer.
Zentalvietnam (Hue, Hoi An, Da Nang, Nha Trang, Quy Nhon)
Die
empfohlene Reisezeit für Zentralvietnam liegt in der Zeit zwischen
Februar und April. Ab Mai wird es hier zu heiß für Reisen.
Südvietnam (Ho-Chi-Minh-City, Mekongdelta, Phu Quoc, Dalat)
Der
angenehmste Zeitraum für einen Urlaub im südlichen Landesteil liegt im
Zeitraum Dezember bis Februar. Ab Ende Februar wird es hier heiß und
schwül.
Klima Vietnam Saigon
Klima Vietnam Hanoi