Niederlande
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Das alte Land und das Meer. Die Geschichte der Niederlande war und ist auch immer eine Geschchte der Nordsee. Mehr als die Hälfte des heutigen Staatsgebiets liegt unter NormL Null, viele Quadartkilometer Land wurden mithilfe von Windmühlen und Deichen der Nordsee abgerungen und dadurch nutzbar gemacht.
Das Meer ist Segen und Fluch zugleich - es brachte den Niederlanden im 17. und 18. Jh. Reichtum und Wohlstand durch den Fernhandel mit aller Welt und machte Rotterdam zum größten Industriehafen der Welt. Zu Recht gilt das 17. Jh. als das goldene Zeitalter, denn die erfolgreichen Kaufleute stellten ihren Reichtum gerne zur Schau: Die prachtvollen Häuser in Amsterdam und Delft, Haarlem und Leiden säumen heute noch die Straßen, die Meisterwerke eines Rembrandt oder Vermeer sind Glanzstücke der Museen.
Als Preis forderte die See bei der letzten großen Sturmflut im Jahr 1953 mehr als 1.800 Menschenleben, wurden immer wieder Deiche unterspült und Felder überflutet. Doch das Ringen mit der Naturgewalt brachte beeindruckende Ingenieurleistungen hervor: zum Beispiel die Windmühlenanlage Kinderdijk aus dem 18. Jh., die einen ganzen Polder trocken legte, und das "moderne Weltwunder" Stormvloedkering, ein riesiges Wehr in der Oosterschelde, das nur bei Stürmen geschlossen wird.
Amsterdam ist ohne seine Grachten genauso wenig vorstellbar wie die Stadt Gouda ohne den bekannten Käse. Die Tulpen, von denen die Niederlande alljährlich zwei Milliarden Zwiebeln und 800 Millionen Schnittblumen in alle Welt verschickt, können ohne Wasser ebenso wenig wachsen wie die hervorragenden Eisschnellläufer der Nation ohne Eis trainieren. Von den mehr als 450 Kilometern Küste mit idealen Bade- und Sportmöglichkeiten gar nicht erst zu reden - ein Urlaub in den Niederlanden ist zwangsläufig ein Urlaub auf den Spuren des Wassers.
Essen & Trinken
Die Niederländer beginnen den kulinarischen Tag in der Regel mit einem ausführlichen Frühstück, zu dem bunte Streusel in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen gehören.
Das Mittagessen besteht oft aus einem Sandwich, einer Portion Pommes Frites oder unterschiedlichsten Krokets, panierten Snacks, die mit Fleisch, Käse oder Champignons gefüllt sind. Die Hauptmahlzeit wird meist abends genossen und setzt sich häufig aus Kartoffeln, Gemüse und Fleisch zusammen. Nationalgericht ist der nieuwe maatjes, der saure Hering, der gerne mit reichlich Zwiebeln verzehrt wird.
Eine Bereicherung ist das indonesische Kolonialerbe: Vor allem in Rotterdam und Den Haag kann man vorzüglich indonesisch "reistafeln". Currys aus Suriname und Ziegeneintopf von den karibischen Antillen bieten ungewöhnliche kulinarische Abwechslung. Unschlagbar sind die Niederländer bei der Herstellung von Süßigkeiten. Weithin bekannt sind Pannekoeken, Pfannkuchen, die in unzähligen Variationen - durchaus auch herzhaft - zubereitet werden. Die Miniaturausgabe davon nennt sich Poffertjes. Köstliche Sirupwaffeln mit Schlagsahne stehen ebenfalls hoch im Kurs.
Nach einem üppigen Essen bietet sich ein Genever, holländischer Gin, an. Auch zu einem erfrischenden Bier nach einem langen Tag sagt sicher niemand nein. Neben dem bekannten Heineken löschen immer mehr limburgische, belgische oder auch deutsche Biere den Durst.
Aktivitäten
Was unternimmt man in einem völlig flachen Land, in dem der Wind so kräftig bläst, dass an vielen Tagen unzählige bunte Windschutz-Zelte den Strand zieren? Radfahren und Surfen sind empfehlenswerte Aktivitäten.
Schließlich gibt es in den Niederlanden mehr Fahrräder als Einwohner, Verleihstationen für Fietse öffnen in jedem Ort ihre Türen, und rund 17.000 Kilometer Fahrradwege durchziehen das ganze Land. Radfahrer, die eine Herausforderung suchen, anstatt gemütlich vor sich hinradelnd die Landschaft zu genießen, können sich bei einer Küstentour verausgaben: Von Middelburg bis Den Helder erstreckt sich eine 250 Kilometer lange Traumstrecke, die neben herrlichen Ausblicken auch reichlich Gegenwind zu bieten hat und eine gute Kondition erfordert.
Beim Surfen auf der Nordsee ist ein starker Wind hingegen von Vorteil. Die besten Wellen rollen in der kalten Jahreszeit an Land, so dass jeder Surfcrack einen Neoprenanzug sein Eigen nennt. Sufen wird immer populärer und entwickelt sich vor allem an beliebten Stellen wie Wijk aan Zee oder Scheveningen zu einem Spektakel, dass auch für Zuschauer sehr interessant ist. Ein besonderes Erlebnis ist ein Segeltörn, zum Beispiel auf dem Ijsselmeer. Wer lieber zusieht anstatt selbst die Segel zu setzen, dem sei das jährliche Katamaran-Wettsegeln rund um Texel im Juni empfohlen.
Wer die ganze Bandbreite des Jazz erleben möchte, muss nicht nach New Orleans reisen. Seit Jahrzehnten hat sich in den Niederlanden dieser Musikstil als eine feste Größe im Konzert- und Veranstaltungsreigen der Clubs, Bars und Städte etabliert.
Beste Reisezeit für Niederlande
Für einen Urlaub am Meer empfehlen sich die Sommermonate von Juni bis August.
Vor allem im Juni und Juli kann man sich an den langen Tagen freuen, im
August und September hat die Nordsee mit ein bisschen Glück dann schon
badetaugliche Temperaturen erreicht.
Aber auch im Frühling und Herbst ist ein Aufenthalt am Meer empfehlenswert, gerade bei nicht zu kräftigem Wind können Strandspaziergänge sehr viel Spaß machen.
Für Stadtbesichtigungen konzentriert man sich vielleicht am besten auch auf die Zeit von Mai bis September.
Kalter Winterregen, der im Januar oder Februar auch schon mal gefrieren
kann, könnte einen Städtetrip ungemütlich werden lassen.
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